In einem zunehmenden Maße wird der Gesundheitssektor als Spekulationsobjekt entdeckt. Ausländische Investmentgesellschaften kaufen sich auf dem deutschen Gesundheitsmarkt ein, sind an Krankenhäusern beteiligt, gründen Medizinische Versorgungszentren (MVZ) oder übernehmen die regionale Gesundheitsversorgung. Sie tun dies mit dem Ziel der Erwirtschaftung einer möglichst hohen Rendite. Bleibt diese aus oder entspricht sie nicht den Erwartungen werden Konsequenzen gezogen: Man reduziert Angebote und nimmt Einsparungen vor. Auf Dauer leidet die Gesundheitsversorgung, wenn mit dem Auftreten investorengeführter Praxis- und Versorgungsstrukturen die inhabergeführten Praxen geschädigt oder gar geschlossen werden. Langfristig fehlt in diesem „Versorgungsmodell“ eine Alternative zu den vielen, inhabergeführten Praxen – die Gesundheit der Patient*innen wird abhängig von den Entscheidungen privater Investmentgesellschaften. Der Staat überlässt privaten Akteuren einen wichtigen Bereich der Daseinsvorsorge. Diesen Schritt halten wir für nicht richtig. Es wäre aus unserer Sicht notwendig, dem Vormarsch von investorengeführten und renditeorientieren Kapitalgesellschaften Einhalt zu gebieten und dafür entsprechende gesetzliche Regelungen zu verabschieden. Es bräuchte eine verbesserte Bedarfsplanung, auch in unserem Bereich, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert. Das mag zwar vorerst höhere Kosten verursachen, ist aber langfristig kostengünstiger und zukunftssicherer. Wir wollen für unseren Bereich der psychotherapeutischen Versorgung von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen die Bedarfsplanung stärken und damit die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sicherer und widerstandsfähiger machen.
Gemeinsam für die Zukunft der Psychotherapie

Liste Psychotherapeuten-Bündnis
Wahlvorschlag 2

Psychologische Psychotherapeut*innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen