Die inzwischen bekannt gewordenen Pläne zur Qualitätssicherung sind enorm umfänglich, ausufernd und nicht an den Realitäten der Praxis orientiert. Vielmehr lassen sie den Verdacht aufkommen, dass sie mehr ein Mittel zur Sanktionierung der Behandler*innen und implizit auch eine Möglichkeit der Kontrolle über Patient*innen werden können. Dies ist etwa dann der Fall, wenn es möglich ist, Praxen hinsichtlich der Behandlung bei bestimmten Störungsbildern zu vergleichen und Rankinglisten zu erstellen. Es fehlt der Charakter der Unterstützung bei der Behandlung. Wir brauchen keinen monströsen Dokumentationsaufwand, der uns mehr beschäftigt als die Zuwendung zu den Patient*innen. Auch wenn die Pläne der Qualitätssicherung wohl etwas langsamer umgesetzt werden sollen, wir müssen hier sehr aufpassen: Unter dem Deckmantel der Verbesserung der Versorgung könnte es geschehen, dass wir unsere Therapiefreiheit verlieren und stattdessen automatisierter Kontrolle unterworfen werden. Wir tun sehr viel, um unsere hohe Behandlungsqualität zu erhalten, unsere Berufsgruppen gehören zu denen, die sich am meisten der Fortbildung und der Reflexion ihrer Arbeit stellen. So fordern wir, dass auch unsere bisherigen QS-Maßnahmen wie Intervision, Supervision, Qualitätszirkel und Fallkonferenzen anerkannt und gefördert werden. Die aktuellen Pläne zur Qualitätssicherung weisen wir entschieden zurück.

Für Leser, die sich näher informieren möchten, verweisen wir auf diesen Beitrag, den wir von unseren Kolleg*innen in Hamburg übernehmen konnten.
Gemeinsam für die Zukunft der Psychotherapie

Liste Psychotherapeuten-Bündnis
Wahlvorschlag 2

Psychologische Psychotherapeut*innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen