Die Einführung der Telematikinfrastruktur (TI) bedeutet einen enormen Mehraufwand für unsere Praxen, der die Abläufe mehr behindert als unterstützt. Es werden Anwendungen eingeführt, die nicht ausreichend erprobt und überprüft, sondern anhaltend störanfällig sind. TI ist mehr Hindernis als Unterstützung, TI eilt von Desaster zu Desaster. Es werden enorme Ressourcen entzogen: Einerseits binden die Ärgernisse einer ungeeigneten Technik persönliche Aufmerksamkeit, andererseits ist zu bedenken, dass dem Gesundheitssystem enorme Finanzmittel entzogen werden, ohne dass gültige Berechnungen vorliegen, ob die Ausgaben sich jemals amortisieren. Fest steht jedenfalls, dass die so verausgabten Finanzmittel nicht für die unmittelbare Versorgung der Patient*innen zur Verfügung stehen, und das gerade jetzt, wo sie für den Erhalt einer flächendeckenden ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung der Menschen in unserem Land so dringend gebraucht werden. Es scheint, als habe das Wohl von Technologiekonzernen Vorrang vor dem der Patient*innen.


Wir meinen: TI und ihre weiteren Anwendungen müssen einen therapeutischen Nutzen erkennen lassen und nicht sinnfrei Aufwand und Kosten verursachen, wie das bislang der Fall ist. Wir brauchen eine Digitalisierung im Gesundheitswesen, die vom Bedarf der Praxen ausgeht. Nur digitale Anwendungen, die Arbeitsabläufe vereinfachen, Zeitersparnis bringen und die Versorgung verbessern, dürfen eingeführt werden. Die Verschwendung von Ressourcen muss gestoppt werden. Wir fordern, dass bei der Entwicklung digitaler Anwendungen psychotherapeutischer Sachverstand einbezogen wird.

Gemeinsam für die Zukunft der Psychotherapie

Liste Psychotherapeuten-Bündnis
Wahlvorschlag 2

Psychologische Psychotherapeut*innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen